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Die zweite Woche | 21. - 25. August 2017 | Anna-Mira Brandau
Auch am Montag der zweiten Woche des Praktikantenprogrammes „Student meets Practice“ bei Shearman & Sterling LLP stand ich wieder beeindruckt vor dem imposanten Gebäude des Frankfurter Opernturms und war gespannt, was diese Woche für mich bereithalten würde.
Ich darf als Praktikantin im Bereich „International Arbitration“ mit vier Associates und zwei weiteren Praktikanten im Frankfurter Büro zusammenarbeiten. Das Wort „zusammenarbeiten“ ist tatsächlich richtig gewählt. Entgegen meiner Erwartung wurde ich vom ersten Tag in die Arbeit an zwei spannenden Fällen integriert und durfte bereits in der ersten Woche größere Rechercheaufgaben übernehmen. An diese Arbeit schloss sich die zweite Woche nahtlos an. Mein Mentor, Anders Nilsson, übertrug mir die spannende und herausfordernde Aufgabe nicht nur zu recherchieren, sondern meine Rechercheergebnisse im zweiten Schritt schriftsatztauglich auszuformulieren und somit einen tatsächlichen Beitrag zu einem Schriftsatz zu leisten. Obwohl ich durch meine Teilnahme am Philip C. Jessup Moot Court bereits Erfahrung im Schreiben eines Schriftsatzes sammeln konnte, hatte ich Respekt vor dieser Aufgabe. Schließlich war hier nichts mehr fiktiv: vom Kläger über den Beklagten, bis hin zum Schiedsgericht und dem Streitwert war selbstverständlich alles real.
Vom ersten Moment an machte mir die Arbeit an der Aufgabe großen Spaß. Obwohl herausfordernd, hatte ich nie das Gefühl überfordert zu sein. Mein Mentor stand mir bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite und schon bald ertappte ich mich dabei, bei Diskussionen wie ein tatsächlicher Anwalt für „meinen“ Mandanten zu argumentieren.
Die Arbeit wurde am Mittwoch durch einen gemeinsamen Besuch im „Museum für Moderne Kunst Frankfurt“ unterbrochen. Zusammen mit den anderen Teilnehmern des Praktikantenprogrammes und zwei Anwälten erhielten wir eine spannende Führung durch die Ausstellung der amerikanischen Künstlerin Carolyn Schneemann. Noch ganz eingenommen von der Kunst der feministischen Künstlerin kehrten wir in die Büroräume der Kanzlei zurück, wo uns bereits viele der Anwälte und Partner zu einem gemütlichen „Get together“ erwarteten. Bei leckerem Essen und Wein hatten wir die Gelegenheit auf entspannte Weise miteinander ins Gespräch zu kommen. Neben der interessanten Arbeit sind es vor allem solche Möglichkeiten des Austausches, die mein Praktikum bei Shearman & Sterling bisher ausgezeichnet haben. Von wem sollte man sonst mehr über das Leben und Arbeiten eines Anwaltes in einer internationalen Wirtschaftskanzlei erfahren, als von einem solchen Anwalt selbst?
Am Donnerstagmorgen hatten wir dann noch einmal die Gelegenheit mit Dr. Astrid Mayer aus der Praxisgruppe „Steuerrecht“ näher ins Gespräch zu kommen. Dr. Mayer gab uns einen Einblick in die Arbeit der Praxisgruppe und weckte so unser Interesse für das Steuerrecht.
Meine Woche endete dann mit der Fertigstellung meines Schriftsatzentwurfes. Zufrieden und auch ein bisschen stolz verließ ich das Bürogebäude am Freitag Richtung Wochenende.
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